Q8-Sozialraumorientierung
Die Arbeit des ESA-Fachbereichs für Innovation, Inklusion und Sozialraumorientierung lebt in besonderem Maße von direkten Kontakten, Gesprächen und Begegnungen – ob in den einzelnen Stadtquartieren oder auf dem Alsterdorfer Markt. Viele dieser Prozesse wurden durch die Coronapandemie verzögert oder auch unterbrochen. Im Jahr 2022 nahmen sie wieder an Fahrt auf.
Im März konnten erstmalig die ESA-Sozialraumtage durchgeführt werden – digital. Hier trafen die Referent*innen des Instituts für Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISAB) e. V., der Hamburger Sozialbehörde, der Kirchengemeinde Winterhude-Uhlenhorst, der NORDMETALL-Stiftung und der Homann-Stiftung sowie der Evangelischen Stiftung Alsterdorf auf ein interessiertes Publikum aus ganz Deutschland. Die ESA-Sozialraumtage werden nun jährlich stattfinden (2023 vom 27. bis 28. September).
Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Modellprojekt QplusAlter für die neue Broschüre WIE WOLLEN SIE IM ALTER LEBEN? (pdf) sowie zwei Erklärvideos und einen Spot der Deutschen Fernsehlotterie, den die ARD sendete. Bei einem persönlichen Besuch in Hamburg diskutierten die Unternehmerin Susanne Klatten, die im Rahmen der von ihr initiierten SKala-Initiative QplusAlter gefördert hat, und das SKala-Team mit dem ESA-Vorstand und den Projektbeteiligten von QplusAlter über die Wirkung von QplusAlter. Klatten zeigte sich beeindruckt: „Es ist ein sehr menschliches Projekt – und zugleich innovativ: Die Lots*innen verknüpfen Nachbarschaftshilfe mit ambulanter Pflege. Hier ist ein neues Berufsbild entstanden, das das Potenzial hat, Lücken im Pflegesystem zu schließen.“ Das Modellprojekt wird in einer zweiten Phase für weitere drei Jahre fortgesetzt, u. a. gefördert durch die Deutsche Fernsehlotterie.
Neben der Fortführung der Arbeit der Initiative Q8 – Quartiere bewegen in sechs Hamburger Stadtteilen konnte durch eine weitere Förderzusage der Deutschen Fernsehlotterie die Arbeit von Q8 in Bad Oldesloe fortgeführt werden. Schwerpunkt dort: Die Initiative Plan B, deren Engagement sich auf die Menschen in und um die Oldesloer Hölk-Hochhäuser ausrichtet. Die Situation dort hat inzwischen über die Stadtgrenze hinaus Schlagzeilen gemacht, weil die Häuser in einem schlechten Zustand sind. Im Mai machten sich Bundesbauministerin Klara Geywitz, der schleswig-holsteinische Justizminister Claus Christian Claussen und der Fraktionsvorsitzende der SPD, Thomas Losse-Müller, ein Bild von der Situation vor Ort.
Mit einer gelungenen Broschüre (pdf) und einer inklusiven Veranstaltung in der St. Nicolaus-Kirche hat das Q8-Beteiligungsprojekt „BiQ“ im Jahr 2022 seinen Abschluss gefunden. Das Fazit: Der Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft braucht die Beteiligung aller. Gelingt es, Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Einschränkungen zu beteiligen, führt das fast automatisch zu mehr Barrierefreiheit – auch in den Köpfen. Inklusive Beteiligung ist, neben dem methodischen Handwerk, eine sich entwickelnde Haltung und Kultur.